Sonnenschutz für Kinder

Sommer! Sonne! Sonnenschutz?

Ja, denn Kinderhaut ist besonders gefährdet. Kinder sind häufiger und länger in der Sonne und ihre Haut ist dünner und weniger pigmentiert als die der Erwachsenen.

Schutz vor Sonne

Sonne bringt Wärme, Licht und Farben. Doch auch für Sonnenstrahlen gilt: zu viel ist ungesund! Je intensiver die Sonne strahlt, um so größer ist die Belastung der Haut durch die ultraviolette Strahlung. Die Intensität ist abhängig vom Einfallswinkel der Sonne, der Bewölkung, dem Ozongehalt in der Atmosphäre und der atmosphärischen Trübung. Ebenso entscheidend sind geografische Breite, Höhenlage sowie Jahres- und Tageszeit. Streustrahlen, z. B. an der Wasseroberfläche oder im Schnee, steigern die Intensität der UV-Strahlung ebenfalls.

Um die Haut - und insbesondere die Kinderhaut - vor zu viel Sonneneinstrahlung zu schützen, bewähren sich Sonnenschutzmaßnahmen wie Meidung der Sonne und Schutz vor direkter Einstrahlung.

  • Sonnenschutz am Gebäude und im Freigelände
    Der Aufenthalt im Gebäude bzw. an schattigen Plätzen im Freien unter Bäumen oder Sonnensegel schonen die Haut und vermeiden Sonnenstich oder Hitzekollaps. Damit sich das Gebäude infolge starker Sonne nicht zu sehr aufwärmt, sollten möglichst Außenjalousien die Fensterflächen von Südseiten schützen.
  • Sonnenschutz durch Tagesablauf
    Am wirksamsten ist die Meidung von Sonne - dies gilt besonders für die Sonneneinstrahlung zur Mittagszeit im Sommer. Die Morgenstunden und die Nachmittagszeit eignen sich besser für Freispiel und Wanderungen bzw. Ausflüge.
  • Sonnenschutz durch Kleidung und Sonnenschutzmittel
    Eltern sollten an sonnigen Tagen bereits für eine geeignete Kleidung (Hut, lange Ärmel, lange Hose, geschlossene Schuhe - keine Sandalen) der Kinder sorgen und diese schon zu Hause mit Sonnenschutzmitteln eincremen.

Die Kleidung soll luftig und nicht zu eng sein und möglichst viel vom Körper bedecken. Langärmelige Hemden oder T-Shirts und weit geschnittene, möglichst lange Hosen sind ideal. Auch die Fußrücken sollen bedeckt sein - geeignet sind z.B. leichte Stoffschuhe. Der Kopf, insbesondere das Gesicht, der Nacken und die Ohren sind sehr empfindlich. Inzwischen gibt es Kopfbedeckungen, T-Shirts, Hemden und Hosen deren Stoffe durch besondere Webtechniken oder Imprägnierungen einen besonderen UV-Schutz bieten. Diese Produkte sind durch die Angabe eines so genannten Ultraviolettlicht-Protektionsfaktors (UVP) gekennzeichnet.

Auch die Augen brauchen Schutz! Sie reagieren besonders empfindlich auf Licht und UV-Strahlen.

Sonnenschutzmittel - viel hilft viel?!

Kinder können spielerisch an die selbstverständliche Verwendung von Sonnenschutz herangeführt werden. Sie können lernen, sich selbst oder auch gegenseitig einzucremen.

Das Sonnenschutzmittel sollte UVA- und UVB-Strahlen filtern und einen Lichtschutzfaktor von mindestens 20 haben. Kindgerechte Sonnenschutzmittel sind in der Regel Cremes oder Lotionen. Im Gegensatz zu Gelen oder Produkten auf Alkoholbasis trocknen sie die Haut nicht aus. Eine besonders starke Schutzwirkung weisen so genannte physikalische Sonnenschutzmittel auf (Cremes/Pasten, die Zinkoxid oder Titandioxid enthalten).

Leider sind Sonnenschutzmittel nicht ganz unproblematisch für die Haut. Sie schützen bei richtiger Anwendung zwar nachweislich vor Sonnenbrand, aber nicht zweifelsfrei vor Hautkrebs. Außerdem können sie zu Allergien führen. Daher ist ein sorgsamer und eher zurückhaltender Umgang mit Sonnenschutzmitteln angeraten.

Die Haut sollte bevorzugt durch sonnengerechte Kleidung vor der Sonne geschützt werden. Nur an unbedeckten Körperstellen sollten Sonnenschutzmittel verwendet werden. Alle unbedeckten Körperstellen müssen jedoch sorgfältig eingecremt werden. Hier gilt das Motto "viel hilft viel", da andernfalls der Lichtschutzfaktor nicht wirksam wird. Häufig werden Sonnenschutzmittel nicht gründlich aufgetragen - vergessen werden z. B. die Ohren, die Bereiche um die Augen und am Haaransatz.

Sonnenschutzmittel werden durch Schwitzen und Abrieb abgetragen. Um den Sonnenschutz der Haut aufrecht zu erhalten, ist sie bei längeren Aufenthalten im Freien wiederholt einzucremen. Die durch den Lichtschutzfaktor angegebene Schutzdauer des Sonnenschutzmittels verlängert sich dadurch aber nicht. Auch wasserfeste Sonnenschutzmittel sind nach jedem Baden erneut aufzutragen.

Erzieherinnen und Erzieher sollten darauf achten, dass immer reichlich Getränke bereit stehen und die Kinder zum Trinken motivieren.

Weitere Informationen bietet die Broschüre "Sonnenspaß und Sonnenschutz für Kinder und Jugendliche" (GUV-SI 8080).

(aus "Sicherheitsforum" 2-2007)