Gesunde Haut ist kein Zufall

Die Haut ist unser größtes Organ. Ein Multitalent, wenn auch ein verletzliches. Denn Tag für Tag muss sie sich gegen Umweltangriffe zur Wehr setzen, wie z.B. Hitze und Kälte, Nässe und Trockenheit, Strahlung und Schadstoffe. Die gute Nachricht dabei: Gegen die meisten Einflüsse gibt es Mittel, bspw. konsequenter Gebrauch von Hautschutzmitteln und sorgfältige Pflege sowie eine gesunde Lebensweise.

Bild einer Frau, welche ohne Kleidung mit zu sich gezogenen Beinen sitzt und dem Text "2m-quadrat".

Die Haut ist ein Hochleistungsbetrieb: Als größtes Organ des Körpers umhüllt sie bei einem erwachsenen Menschen eine Fläche von bis zu zwei Quadratmetern und wiegt beachtliche zehn bis zwölf Kilogramm.Die Haut erfüllt vielfältige Funktionen wie Temperaturregulation und Isolatorwirkung, Energiespeicherung, Sinnesempfinden und Schutz vor Umwelteinflüssen, beispielsweise vor Pilzen, Bakterien oder auch (UV-) Strahlen.Sie ist aber nicht nur eine Verpackung, sondern hat noch weitaus mehr Aufgaben zu erfüllen.

Ohne die Millionen Nervenzellen, die in die Haut eingebettet sind, könnte der Mensch weder Temperaturen fühlen noch per Tastsinn die Welt entdecken. Außerdem werden über Hautporen Schadstoffe ausgeschieden und Sauerstoff sowie Nährstoffe aufgenommen. Wie lebenswichtig dieses Organ ist, zeigt sich, wenn größere Flächen beispielsweise durch eine Verbrennung zerstört wurden. Schon ein Verlust von 20 Prozent unserer multifunktionalen Schutzhülle kann tödlich sein.

Die Haut stellt das äußere Erscheinungsbild des Menschen dar. Sie ist das, was die Umwelt als ersten Eindruck wahrnimmt. In dieser Funktion prägt sie auch das Selbstbild einer Person. Sie ist im Grunde genommen der Spiegel des Inneren eines Menschen. Sie zeigt an, wie alt ein Mensch ist, ob er sich wohlfühlt, gesund oder krank ist. Je nach Gefühlslage verändert sich unsere Haut. Auch psychische Belastungen können der Haut ihren Stempel aufdrücken. Neben genetischen Anlagen können z. B. bei Ekzemen oder Schuppenflechte auch psychischer Stress als Auslöser für eine Hauterkrankung verantwortlich sein.

Wenn es um den Hautschutz geht, greift die Haut zunächst einmal auf ihre eigen Fähigkeiten zurück.Sieverfügt über verschiedene Regenerations- und Reparaturmechanismen, um durch äußere Einwirkungen entstandene Schäden zu beheben und die daraus resultierenden Funktionsverluste zu beseitigen.

Schutzfunktionen auf einen Blick

Die Haut schützt unseren Organismus vor mechanischen, mikrobiellen und physischen Einflüssen.

schädliche Einwirkungen Schutzmechanismen
mechanische Einwirkungen Verdickung der Hornschicht (Schwielenbildung) Elastizität von Lederhaut und subcutanem Fettgewebe
alkalische Noxen Pufferkapazität des Hydrolipidfilms bzw. Säureschutzmantels
Eindringen von Hautkeimen und schädlichen Stoffen Säureschutzmantel, Permeabilitätsbarriere der Hornschicht
Austrocknung Epidermaler lipider Hydrolipidfilm, Feuchthaltesubstanzen (Natural Moisturizing Factors - NMF)
UV-Strahlung vermehrte Melaninbildung, Lichtschwiele
Wärme Ausscheidung von Schweiß, Weitstellung der Hautgefäße


Trotz der hauteigenen Schutzmechanismen vergisst und verzeiht die Haut nichts. Überbeanspruchung und Überforderung, sei es im privaten Bereich oder im Beruf, hinterlassen ihre Spuren. Diese reichen von harmlosen Pickelchen bis zum tödlichen Hautkrebs.

Große Übeltäter sind UV-Strahlen, Stress, Schlafmangel und Luftverschmutzung. Gegen berufsspezifische Belastungen, z. B. durch Schadstoffe, raue Materialien oder auch Wasser, hilft ein systematischer Hautschutz. Dazu zählen das Tragen von Handschuhen, der konsequente Gebrauch von Hautschutzmitteln und eine sorgfältige Pflege. Denn nur so bleiben Aussehen und Funktion der Haut so lange wie möglich erhalten. Drei Dinge brauchen Personen, die hautgefährdende Tätigkeiten ausführen:

  • Hautschutzmittel vor und während der Tätigkeit
  • milde Hautreinigungsmittel nach der Tätigkeit
  • Hautpflegemittel nach der Reinigung

Hautschutzmittel werden vor der Tätigkeit auf die Haut aufgetragen und bei Bedarf während der Tätigkeit erneut verwendet. Das ist zwar kein vollständiger Schutz, dient aber immerhin als eine Art "Filter" zur Vermeidung von Hautschädigungen. Hautschutzmittel werden meist in zwei unterschiedlichen Kategorien angeboten: Einerseits zum Schutz gegen wässrige Schadstoffe, andererseits zur Vermeidung von Schäden durch fett- und lösemittelhaltige Arbeitsstoffe. Ihre Schutzwirkung ist aber in der Regel geringer als die von Schutzhandschuhen.

Wichtig für eine gesunde Haut sind außerdem die schonende Hautreinigung und die Hautpflege nach der gefährdenden Tätigkeit. Aber auch Hautmittel sind nicht ganz ungefährlich. In ihnen enthaltene entfettende Substanzen oder Reibemittel reizen die Haut. Bestimmte Inhaltsstoffe wie Konservierungsstoffe oder Duftstoffe können Allergien auslösen. Auch pH-Werte außerhalb der Verträglichkeitsgrenzen belasten die Haut, z. B. unterhalb von 2 oder über 11,5. Für hautbelastende Arbeitsplätze sollte auf der Basis der Gefährdungsbeurteilung ein Hautschutzplan erstellt werden, auf dem sowohl Hautschutz- und Hautreinigungsmittel als auch die Mittel zur Hautpflege benannt sind.

Gesunde Ernährung für schöne Haut

Neben Hautschutz und Hautpflege benötigt der menschliche Organismus vielfältige Nährstoffe für einen schönen strahlenden Teint. Doch wie versorgen wir unsere Haut optimal mit diesen Nährstoffen? Gelingt uns dies von außen über kosmetische Produkte oder ist eine optimale Nährstoffversorgung der Haut auch von innen über eine ausgewogene Ernährung möglich?

Neben vielen Aufgaben und Funktionen hat die Haut eine so genannte zentrale Funktion - die Barrierefunktion. Sie schützt den Körper gegenüber der Umwelt. Dazu hat sie eine Schutzschicht aus verschiedenen Fetten und Feuchtigkeitsfaktoren. Damit die Barriere funktionieren kann, muss die Haut über das Blut mit genügend Eiweiß, Fett, Vitaminen und Mineralstoffen versorgt werden. Grundvoraussetzung dafür ist eine ausgewogene Ernährung, d. h. eine gesunde Ernährung sorgt auch für eine gesunde Haut. Von Dermatologen und Ernährungsmedizinern wird eine abwechslungsreiche Kost empfohlen, z. B. nach der LOGI-Pyramide.

Demnach sollte reichlich Obst und Gemüse (zubereitet mit gesunden Ölen, wie Raps-, Lein- oder Olivenöl), Getreideprodukte, täglich Milch und Milchprodukte sowie ein- bis zweimal pro Woche Fisch gegessen werden. Fleisch und Wurst möglichst nur in Maßen verzehren, am günstigsten ist mageres unpaniertes Fleisch, Hühnchen- oder Putenfleisch, Lamm oder Rindfleisch. Die richtige Ernährung ist ein wichtiger Indikator für Leistungsfähigkeit, steigert das Wohlbefinden und sorgt für eine gute gesunde Haut. Nicht zu vergessen: Über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit trinken. Am optimalsten sind 2-3 Liter Mineralwasser oder ungesüßte Durstlöscher, z. B. Früchte- oder Kräutertees.

Wer auf ein frisches Aussehen Wert legt, sollte unbedingt auf das Rauchen, auf Alkohol und übermäßige Sonnenbäder verzichten. Sie lassen die Haut alt aussehen und fördern eine frühzeitige Faltenbildung. Weitere wichtige Grundvoraussetzungen für ein gepflegtes und gesundes Hautbild sind ausreichend viel Schlaf, regelmäßige Bewegung an frischer Luft, eine ausgewogene Ernährung und eine dem Hauttyp angepasste Hautpflege.

(aus "Sicherheitsforum" 3-2007)